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So installierst du dein Bewässerungssystem Schritt für Schritt – Der große Praxis-Guide für deinen Garten

Ein automatisches Bewässerungssystem spart nicht nur Wasser und Zeit, sondern sorgt auch für gesündere Pflanzen und einen dauerhaft gepflegten Garten. In diesem umfassenden Artikel zeigen wir dir, wie du ein Bewässerungssystem selbst planst und installierst – Schritt für Schritt, mit klaren Tipps, Werkzeugempfehlungen und einem praktischen Tutorial.

1. Planung – der Schlüssel zum Erfolg

Bevor du graben und verlegen kannst, musst du deinen Garten gut analysieren. Eine gute Planung verhindert spätere Probleme – z. B. zu wenig Wasserdruck, unzureichende Reichweite oder Überschneidungen bei den Regnern.

Garten vermessen & aufteilen

  1. Erstelle einen maßstabsgetreuen Gartenplan (Papier oder Online-Planer, z. B. von Gardena).
  2. Zeichne am besten mit zusätzlichen Maßangaben alle:
    • Rasenflächen
    • Beete
    • Hecken
    • Wege, Terrassen
    • Wasseranschlüsse/Brunnen
    • Stromanschluss (bei Smartem Bewässerungssystem notwendig) ein
Bewässerungssystem im Garten selbst planen und einbauen

Wasserbedarf bestimmen

  • Rasen: viel Wasser, großflächige Beregnung notwendig
    • Hier können wir zusätzlich in Flächen unterscheiden die dauerhaft der Sonne oder dem Schatten ausgesetzt sind um den unterschiedlichen Ansprüchen gerecht zu werden.
  • Beete / Hecken: hier bietet sich ein punktuelle Tropfbewässerung an
  • Topfpflanzen / Hochbeete: Tropfer mit geringem Durchfluss
    • Alternativ Tipp: Falls du deine Topfpflanzen selbst gießt, aber dir Sorgen um die Urlaubszeit machst dann plane in der Nähe eine Wassersteckdose. So kannst die im Bedarfsfall eine zusätzliche Bewässerung anschließen welche die Urlaubszeit überbrückt und du vermeidest eventuell sichtbare Tropfschläuche, da sich diese bei Töpfen meist schlecht verstecken lassen.

In Bewässerungszonen denken

Teile deinen Garten in sinnvolle Zonen:

  • z. B. Zone 1: Rasen vorne (sonnig), Zone 2: Rasen hinten (schattig), Zone 3: Gemüsebeet, Zone 4: Hecke hinten, etc…
    So kannst du sie gezielt, unabhängig voneinander und somit bedarfsgerecht steuern. Je mehr Zonen du planst umso genauer kannst du später unterscheiden welche Bereiche bewässert werden.

2. Das brauchst du – Werkzeug & Material

Werkzeugliste

  • Spaten / Schaufel (für Gräben)
  • Ggf Grabenfräse (kann oft im Baumarkt oder über Kleinanzeigen gemietet werden)
  • Gartenschere (für Schläuche)
  • Wasserwaage / Maßband
  • Akkuschrauber & Schraubenzieher
  • Hammer (für Erdspieße / Halterungen)
  • Dichtband oder Hanf (bei Gewindeanschlüssen)
  • Ggf. Rohrschneider & Klemmverbinder (bei PE-Rohren)

Materialien (abhängig vom Systemtyp)

  • Zentrale Steuerung (z. B. Smart-Modul mit App)
  • Magnetventile (für Zonensteuerung)
  • PE-Rohre oder Schlauchsysteme
  • Regner oder Tropfer je nach Zone
  • Filter & Druckregler
  • Verteiler & T-Stücke
  • Verbindungsstücke & Rohrhalter
  • Bodenfeuchtesensoren oder Wetterstation (optional)

3. Die Installation – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 1: System zusammenstellen & vorbereiten

  • Kaufe alle benötigten Komponenten laut deinem Zonenplan.
  • Wähle passende Regner:
    • Sprühregner für kleine Flächen (achte beim Kauf auf die Flächenangaben)
    • Getrieberegner für große Rasenflächen (achte beim Kauf auf die Flächenangaben)
    • Tropfrohr / Tropfer für Beete und Hecken

Schritt 2: Gräben für die Leitungen ausheben

  • Markiere mit Farbe oder Schnur den Leitungsverlauf und eventuell die Position deiner Regner.
  • Gräben ca. 20–30 cm tief und gerade ausheben.
    • Tipp: Lege die Grassode beiseite, so kannst du sie später nach dem Schließen der Gräben wieder verwenden
  • Wenn du ein unterirdisches System baust:
    Leitungen leicht mit Gefälle verlegen so läuft das Restwasser besser ab.
Bewässerungssystem im Garten selbst planen und einbauen

Schritt 3: Verlegerohre / Tropfleitungen ausrollen

  • Verlege die PE-Rohre oder Schläuche entlang der markierten Linien.
  • Verwende T-Stücke, Winkel und Adapter für Abzweigungen.
  • Achte darauf, dass alle Verbindungen dicht und fest sitzen.

Schritt 4: Regner / Tropfer montieren

  • Regner auf Erdspieße oder Versenkgehäuse setzen.
  • Tropfer oder Tropfrohr entlang der Pflanzenreihen verlegen.
  • Bei Tropfrohr: Abstand und Wasserdurchfluss beachten (z. B. 1,6 l/h alle 30 cm).

Schritt 5: Ventilbox installieren (optional)

  • Bei mehreren Zonen: Magnetventile in Ventilbox nahe Wasseranschluss einbauen.
  • Diese steuern die Wasserzufuhr je Zone.
  • Verkabelung zur Steuerzentrale (ggf. unterirdisch in Kabelschutzrohr).

Schritt 6: Steuergerät anschließen & konfigurieren

  • Gardena Smart, Hunter Hydrawise oder Rain Bird Controller per WLAN verbinden.
  • Zonen definieren, Zeitpläne festlegen.
  • Optional: Bodenfeuchte- oder Wettersensor koppeln → spart Wasser!

Schritt 7: Testlauf & Feineinstellung

  • Hauptwasser öffnen.
  • Alle Zonen einzeln durchtesten.
  • Regnerausrichtung prüfen und ggf. Sprühwinkel einstellen.
  • Tropfer prüfen: gleichmäßiger Wasserfluss?
  • Undichtigkeiten prüfen und ggf. mit Dichtband korrigieren.
Bewässerungssystem Garten - Regner einstellen

Schritt 8: Gräben wieder schließen

  • Leitungen und Anschlüsse mit Sand oder Erde bedecken.
  • Ggf. Rasensoden wieder auflegen.
  • Letzte Kontrolle: Funktioniert alles, tritt Wasser aus wo es nicht soll?

Zusätzliche Tipps für den Einbau

  • Installiere das System im Frühjahr – vor der Wachstumsphase.
  • Filter nicht vergessen – besonders bei Brunnen- oder Regenwasser.
  • Verlege Tropfrohre unter Mulch – schützt vor UV-Strahlung.
  • Lass bei der Planung 1–2 Reserveanschlüsse frei – für spätere Erweiterungen.
  • Nutze Zeitschaltuhren oder Apps mit Wetterintegration – z. B. bei Regen automatische Abschaltung.
  • Wenn du einen Brunnen mit einer Brunnenpumpe für die Bewässerung nutzt, dann prüfe zuerst den Durchfluss pro Minute, um zu testen ob der Druck ausreicht. 
  • Wenn du einen Außenwasserhahn nutzt, dann ist es eine Überlegung wert einen separaten Wasserhahn einbauen zu lassen, da du keine Gebühren für das Abwasser bezahlst. Das musst du individuell gegen rechnen, da in der Regel auch Kosten für den Zähler anfallen.

Empfehlung: Bewässerungssysteme nach Gartentyp

GartengrößeEmpfehlung
< 100 m² (Beet, Rasen, Topfpflanzen)Gardena Micro-Drip + Smart Water Control
100–500 m² (gemischter Garten)Rain Bird oder Gardena Versenkregner + Tropfsystem
> 500 m² / ProfessionellHunter mit Hydrawise-Controller & Zonenventilen

Fazit: Mit System zur perfekten Bewässerung

Die Installation eines Gartenbewässerungssystems ist mit etwas Vorbereitung gut machbar – besonders, wenn du systematisch vorgehst. Von der Gartenanalyse über den Einbau bis zur App-Steuerung: Mit einem automatisierten System hast du mehr Zeit, deinen Garten zu genießen, statt ihn mühsam zu gießen.

Ausblick: Im nächsten Artikel

Im kommenden Teil unserer Serie zeigen wir dir:

  • Konkrete Bewässerungssysteme im Test (inkl. Empfehlungen je nach Budget)
  • Fehler, die du bei der Planung & Installation unbedingt vermeiden solltest
  • Checkliste für die jährliche Wartung

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