Bambus ist eine erstaunliche Pflanzenfamilie, es gibt viele Gattungen und Arten. Einige wachsen stolze 50 cm an nur einem Tag, Bambuswälder erreichen über 30 Meter Höhe. In unserem heimischen Klima ist damit sicherlich nicht zu rechnen. Dennoch gibt es viele winterharte Sorten, die das ganze Jahr grün bleiben und eine stilvolle Wirkung entfalten.
Bei vielen anderen Pflanzen gibt es die schöne Jahreszeit, in der diese Pflanzen ihre Wirkung voll entfalten. Blühende Kirschbäume sind eine regelrechte Augenweide. Die Blütezeit ist schnell vorbei und im Winter sind auch Kirschbäume kahl. Das gilt auch für die meisten Stauden, dass sie eine richtig schöne Phase im Jahr haben, dann aber gewöhnlich oder ab dem Herbst sogar unansehnlich wirken. Wenn Sie deswegen zum Bambus greifen und diesen als Solitärstrauch oder als Sichtschutz-Hecke pflanzen, sollten Sie zuerst weiter lesen. Es gibt Stolperfallen, die sich böse rächen.
Der passende Standort für Bambus
In freier Natur wächst Bambus als dichter Wald. Eine Pflanze gibt der anderen Windschatten, der Wind greift also nur die oberste Schicht an, wenn er mal weht. Auch wenn es nicht so wirkt, verträgt Bambus keinen scharfen Wind. Wenn Sie anstelle einer Buchenhecke die Bambus-Setzlinge in Reihe setzen, steht der Bambus als Streifen zwei Meter hoch. Hier kann Wind ansetzen. Bambus darf deswegen nur an windgeschützten Stellen stehen.
Bambus mag keine Staunässe und bevorzugt satte Humusböden mit krümeliger Struktur. Wenn die Bodenstruktur nicht passt, sollte das Pflanzloch umso größer ausgehoben werden, um mit humushaltiger Erde aufzufüllen. Der Wurzelballen soll ebenerdig abschließen und nicht in den Boden gelassen werden.
Im Idealfall steht Bambus in der Sonne und trocknet auch im Hochsommer nicht aus. Wenn die Blätter gelb werden und abfallen, liegt das häufig am Nährstoffmangel. Wer keinen Bambusdünger zur Hand hat, kann Rasendünger mit Schwerpunkt auf Stickstoff wählen. Bambus zählt zu den Süßgräsern.
Zu beachten bleibt außerdem, ob der Bambus horst- oder rhizombildend ist. Fargesia-Arten sind horstbildend und bleiben am Standort. Phyllostachys-Arten sind rhizombildend und breiten sich rasch aus. Auch andere rhizombildende Arten benötigen eine Rhizomsperre, die knapp 10 cm aus dem Boden herausschaut und je nach Art bis über 65 cm tief eingelassen wird. Bricht der Bambus einmal aus, ist es nicht so einfach, ihn wieder zu entfernen.
Bambus – vielfältig und deswegen flexibel einsetzbar
Riesengroß wie Bäume oder klein wie Sträucher – Bambus ist vielfältig. Die Zuchtsorte Fargesia murielae elias wird gerade einmal 50 cm groß. Für eine kleine Bambushecke wäre Fargesia moontears geeigneter. Dieser Bambus wächst bis maximal 1,5 Meter hoch. Durch einen Formschnitt wird er buschiger und eignet sich deswegen für Bambushecken mit einer Höhe von 50 bis 100 cm.
Auch beim Fargesia gibt es Arten, die luftiger wachsen oder mehrere Meter Höhe erreichen. Genau das macht den pflegeleichten und horstbildenden Fargesia interessant: Sie müssen nur einmal die Zuchtform auswählen, die Ihren Ansprüchen entspricht, und diese an der richtigen Stelle pflanzen.
Bambus kann eine geschützte Hauswand begrünen oder in einem geschützten Garten frei auf der Rasenfläche stehen. Er kann als Formschnitt-Bambushecke die Sitzecke eingrenzen, diese bleibt auch im frostigen Winter blickdicht.
Wer seinen Bambus wachsen lässt, muss nur noch im Frühjahr düngen und im Sommer gießen. Schon wächst er zu einem grünen Gebüsch und entfaltet eine tolle Wirkung zu jeder Jahreszeit.
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